Langsam wird es ruhiger in den Gärten, wenn auch die Temperaturen noch eher an den Sommer erinnern, steht doch der November vor der Tür. Doch Frost gab es noch nicht oder nur die ersten kleinen Anzeichen von einem solchen. Ergo kann man auch noch etwas nachholen, was man versäumt hat oder noch nicht kannte.
Was meine ich, in „grauer Vorzeit“ wurden zum Schutz unserer Obstbäume und damit vor allem unserer Obsterträge Leimringe um die Stämme gebunden und so der Weg zu den Baumkronen u.a. für den Frostspanner, die Ameisen („melken“ die Blattläuse als Nahrung) und weiteres Kleingetier unterbrochen und somit ohne Chemie Pflanzenschutz betrieben.
Heute gibt es das auch noch, aber viel moderner. U.a. von der Firma „Schacht“ kann man in den Baumärkten und im Versandhandel die sogenannten streichbaren Leimringe erwerben und zur rechten Zeit einsetzen.
Und das heißt, in erster Linie vor dem ersten ernstzunehmenden Frost auftragen. Zeitlich ist das in der Regel der September und nur wenn der Frost noch auf sich warten lässt, kann man auch im Oktober oder später noch aktiv werden.
Also ran an die Arbeit und unseren, in diesem Jahr so gut getragenen Bäumen etwas Gutes getan. Die Anwendungsvorschrift ist auf der Verpackung gut zu erkennen und sollte ohne Wenn und Aber eingehalten werden. Macht man das nicht, kleben wir vielleicht am Baum fest oder dieser geht ein, weil man den ganzen Stamm eingestrichen und nicht nur die Breite eines ehemaligen Leimringes aufgetragen hat.
Neben dieser Pflanzenschutzmaßnahme und dem in der vegetationslosen Zeit auch anstehenden Baumschnitt und eventueller Neupflanzungen, darf auch eine Neudüngung im Herbst nicht vergessen werden.
Nicht nur die Pflanzen des Gartens benötigen jetzt unsere Unterstützung, nein, auch die Tiere, die uns mit ihrer Gegenwart das ganze Jahr erfreuen, brauchen unsere HILFE bevor der Frost alles erstarren lässt.
Während es für unsere gefiederten Freunde zwischenzeitlich Nahrung für das ganze Jahr in den entsprechenden Läden gibt, sieht es für unsere Igel ganz anders aus. Ordentliche und „geleckte“ Kleingärten, wie sie von einem Teil unserer Gartenfreunde bevorzugt werden, sind nichts für sie. Sie benötigen zumindest eine Gerümpelecke, bestehend aus Altholz, größeren Steinen, Laub und Zweigen oder Hecken, in welcher sie sich ihr Winterquartier selbst bauen können. Sollte einem dennoch jetzt ein Tier begegnen, welches nicht schwerer als 250g ist, kann man als Tierfreund nur den Weg zu einer Igel- bzw. Wildauffangstation, wie z.B. in Cottbus-Skadow, wählen und Fachleuten den Findling anvertrauen.
Langer, Gartenfachberater des RV